Oberbergische Schlösserfahrt

SchlösserfahrtGruppenfotoEine für die eigenen Mitglieder zum Tag der Bergischen Geschichte nachgereichte Schlössertour im Oberbergischen führte am 14.7. d. J. 41 Teilnehmer zu ausgesuchten Zielen. Dr. Rothkopf berichtet: “ Glücklicherweise konnten wir dem schlechten Wetter dadurch trotzen, dass die meisten Besichtigungen in Innenräumen stattfanden. Wir begannen in Schloss Ehreshoven, einem prachvollen Bau der Barockzeit, der aber auch noch ältere Bauteile enthält, aus der Zeit nämlich, als das dreiflügelige Anwesen noch als Burg mit Burgkapelle und Wassergraben anzusprechen war. Empfangen wurde die Gruppe von Baron Boeselager, der die heutige Funktion des Hauses als adeliges Damenstift der rheinischen Ritterschaft erläutert.

SchllösserfahrtBeim Gang durch die Räume begegneten der Gruppe die Wappen und Portraits der Erbauer, ihre Geschichte und Verflechtungen mit dem benachbarten Adel,die Stile, die Wohnkultur und Kunstformen der adeligen Besitzer aus dem Hause Nesselrode, die erst 1920 das Haus als Wohnsitz unter der Gräfin Marie aufgegeben haben. Sie hat die Stiftung eingerichtet, die sich bis heute hält und 12 adeligen Damen einen Altersruhesitz bietet. Zum Wasser umflossenen Anwesen gehört auch ein barocker Garten mit exotischen Bäumen, Springbrunnen und Figurenschmuck. Hier nahm die Gruppe Aufstellung zum Erinnerungsfoto.

Dann ging es weiter nach Gimborn, wo das Schloß einst der Verwaltungssitz eines eigenen Staates war, der von 1630 bis 1782 von dem Hause Schwarzenberg regiert und verwaltet wurde als sog. Reichsherrschaft Gimborn -Neustadt. In den Innenräumen des Schlosses, das heute weitgehend als Tagungs- und Bildungsstätte der internationalen Polizeiassoziation genutzt wird, war auch seine Geschichte abzulesen: Wappen und Inschriften, An- und Umbauten erzählten Bau- und Adelsgeschichte auch von den 4 Geschlechtern, die nach den Schwarzenbergern kamen: also denen von Wallmoden, Merveldt, Stolberg bis Fürstenberg. Baron Peter von Fürstenberg empfing die Gruppe und gewährte Einlass in das Haupthaus. Dann ging es in die nahe Schloßkirche, wo auch die Spuren der Schloßbesitzer und Patronatsherren in zahlreichen Relikten zu verfolgen sind.

Schllösserfahrt-EhreshovenEin heftiger Regenguss hinderte uns zwar daran , wie geplant den Schlusspunkt der Exkursion in der Engelsvilla Braunswerth in Engelskirchen zu setzen, wo einst ein Fabrikant architektonisch noch den Adel imitierte, während der Adel schon darum kämpfte, seine Existenz durch Gewerbe und Industrie zu sichern. Den gemütlichen Ausklang bei Kaffe und Kuchen verhinderte das Regengeschehen jedoch nicht. (A. R.)