Historische Attraktionen am Mittelrhein

DrachenburgEine lange voraus geplante Tagesfahrt des Geschichtsvereins führte, vom Wetter unerwartet begünstigt, die TeilnehmerInnen am 19.5. in die Gegend beiderseits der südlichen Mittelrheingrenze von NRW. Vielfältige Epochen der Geschichte gerieten dabei, unterstützt durch eine sachkundige Einführung während der Fahrt, in den Blick. Bei einem Besuch im Friedensmuseum Remagen vermittelte der Initiator des Museums Herr Kürten, ehemaliger Bürgermeister der Stadt, vor der Kulisse des Rheins mit ihren erhaltenen Brückenpfeilern einleitend die denkwürdige Entstehungsgeschichte des Brückenmuseums, ehe er bei einem Rundgang den spannenden Stoff rund um die Ereignisse der letzten Kriegstage darstellte.

RemagenMuseumWas die Stadt für kurze Zeit unerwartet in den Mittelpunkt der Kriegführung rückte und der bis dahin eher verschlafenen „Brücke von Remagen“ für Momente zu legendärer Bedeutung verhalf, wurde durch die zahlreich versammelten Zeugnisse, hinterlassenen Überreste und Fotos vor Ort den Besuchern recht deutlich. Die Ablaufschilderung der Ereignisse verband sich mit der Dokumentation von Namen der Opfer und Akteure über die regionalen Szenarien hinaus einmal mehr zu einem beredten und zeitlosen Plädoyer gegen den Krieg.

RemagenARDer anschließende geführte Rundgang galt der Stadt mit ihrer Geschichte seit den Zeiten der Römer, ehe man sich bei einem Mittagessen nahe am Rhein für den zweiten Teil der Exkursion stärken konnte.

Als der Bus dem Fährübergang nach Königswinter zu steuerte, geriet noch einmal die Apollinariskirche in den Blick. Ihr hatte am Vormittag vor Beginn des eigentlichen Programms ein kurzer Abstecher gegolten. Die Begegnung mit diesem auch von der Ausmalung her auffälligen Sakralbau aus dem 19. Jh. war wie eine Einstimmung auf die nun folgende Besichtigung der Drachenburg, einem auf andere Art spektakulären und nach der Restaurierung wieder komplett zugänglichen Denkmal des 19. Jahrhunderts mit danach wechselvoller Nutzungsgeschichte.

ApollinarisWas dieser Anlage inmitten des großzügigen Parks auch ohne den weiter aufwärts gelegenen Drachenfels derzeit zu Aufmerksamkeit und vielen Besuchern verhilft, ist nicht nur die bevorzugte Aussichtslage mit Park und Terrasse, sondern vor allem die inzwischen abgeschlossene aufwändige Restaurierung der Räumlichkeiten. Das Gebäude erschließt sich beim Rundgang als reizvolles Dokument epochentypischer Gestaltungsmythen und Zeuge einer bizarren Nutzungsgeschichte. Die kostspielige Konservierung hinterlässt zweifellos bei manchem Besucher Fragen des Umgangs mit derartigen Hinterlassenschaften und erntet nicht nur Beifall. Auch die im Eingangsbereich des Parks gelegene Vorburg mit dem Museum der Stiftung Naturschutzgeschichte ruft den Besucher, ehe er sich der Zahnradbahn anvertraut, zurück in die Gegenwart. Ein Quizz half auf der Rückfahrt, das Erlebte zu rekapitulieren.