Die Oberbergische Abteilung besichtigte unter kundiger Führung von Winfried Panske die Lindlarer Steinbrüche unter dem Motto: Als Oberberg noch am Äquator lag.
Dabei wurde im Steinbruch Brungerst der BSG sowohl die Vorgeschichte mit der Entstehung der Grauwacke aus dem Devon-Meer vor 360 Mio. Jahren angesprochen wie auch die Beschäftigung des Menschen mit diesem Material, die, wie der Fund eines Steinbeils in der Nähe beweist, schon 8000 Jahre währt. Dieses Beil gab es zu sehen wie die modernen Bearbeitungsmaschinen, die heutzutage tonnenschwere Blöcke schneiden. Der Werkstoff erfreut sich immer größerer Beliebtheit, so dass das traditionelle Handwerk der Steinkühler ( Steinbrucharbeiter) auch in Lindlar weiter 130 Mann ernähren kann.
Eine Ausstellung zeigt vor Ort die moderne Verwendung in Haus und Garten. 1633 wird erstmals schriftlich vom Steinabbau berichtet. 1706 wurde die Rainoldusgilde der Steinbruchhandwerker gegründet. Der Stein wurde auch im weiteren Umkreis gebrochen, so dass im 19. Jahrhundert sogar schon Gastarbeiter aus Italien in der Gemeinde Lindlar angeworben werden mussten, um den Arbeitskräftemangel aufzufangen. Man organisierte sich früh, um den harten Arbeitsbedingungen zu begegnen, die Unfalltod und Staublunge mit sich bringen konnten. Lindlarer Stein ist und war auch an Kirchenbauten, Kreuzwegen und Fußfällen in der weiteren Umgebung anzutreffen.
Mit 40 Mitgliedern und Gästen ging es dann zum gemütlichen Kaffeetrinken ins Zentrum, wo der Führer noch einmal die Situation jenes urzeitlichen, warmen Meeres schilderte, in dem sich Seelilien und Panzerfische begegneten. Dazu wurden Arbeitsmaterialien verteilt und auf Literatur hingewiesen. A.R.