Mit 20 Mitgliedern und Gästen traf sich die oberbergische Abteilung am 9. Mai 2014 in Gummersbach-Derschlag, wo auf dem Gelände der ehemaligen Textilfabrik Wahlefeld ein modernes Bowlingcenter entstanden ist unter Einbeziehung alter Bausubstanz. Nach der Besichtigung ging es ins angeschlossene Restaurant zum Kaffeetrinken. Dort kann man noch heute den alten Parkettboden aus dem ehemaligen Verwaltungsgebäude bewundern, den der Mit-Inhaber, Theo Giovanidis, persönlich demontiert und im Restaurant wieder eingebaut und aufgearbeitet hatte.

Die Architekten Hillnhütter erklärten die gestellte Aufgabe, wobei besonders beachtlich ist, dass die vorbeifließende Dörspe, die wohl in alter Zeit auch Maschinen angetrieben hat, noch heute das ganze Bauwerk unterquert. Eine Ziegelwand im Innern zeigt noch die Wölbung einer Brücke. Die alte Fabrikmauer an der Kölner Straße bewahrt ein Stück Industriegeschichte. Aus dem Kreis der Mitglieder konnten Erinnerungen an die Zeit der Textilfabriken vorgetragen werden, die sich einst von Bergneustadt bis Engelskirchen aneinanderreihten und für Wohlstand im Aggertal sorgten. 

Die Fabrikanten konnten sich auch kostspielige Steckenpferde erlauben wie z.B. den Reitstall Schönenthal, der an die Fabrik Wahlefeld angrenzte und insbesondere  von der Tochter des Hauses, Brigitte, mit Erfolg genutzt wurde. Damals zw. 1950 und 1970 kam die Elite der deutschen  Springreiter  noch zum Üben nach Derschlag. Der örtliche Reit- und Fahrverein profitierte hiervon erheblich. Die Textilindustrie, die insbesondere Baumwolle verarbeitete – ihr Antransport geschah über den eigenen Bahnanschluss – ist mittlerweile ganz aus der Region verschwunden, eine Erinnerung daran bewahren nun noch die erhaltenen Sheddächer, unter denen aber heute der Bowlingsport betrieben wird. A.R.

Fotos: Dr. Anna Rothkopf