Auf den Spuren des deutschen Heeres 1914 durch das Maastal – Dinant und Verdun.

Die Oberbergische Abteilung besuchte in diesem Jahr, das auch dem Gedenken an den Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren gewidmet ist, die Schlachtfelder an der Maas. Dabei begann die Reise im belgischen Dinant, wo die Stadt von einer alten Festung überragt wird, wo sich Franzosen und Deutsche schon früh auf der unterhalb gelegenen Maasbrücke begegneten.

Maison Leffe - ehemaliges Kloster - Quartier des BGV

Maison Leffe – ehemaliges Kloster – Quartier des BGV

Für die neutralen Belgier, die unvorbereitet waren, ein schmerzlicher Beginn, dem viele Zivilisten zum Opfer fielen. Daran erinnerte auch eine Gedenkstunde und Denkmalseinweihung, die genau jetzt an die hundertjährige Wiederkehr erinnerte. Die Reisegruppe konnte aus der Distanz die Zeremonie beobachten, zu der auch der belgische König eingetroffen war. Die Stadt war weitläufig in den Nationalfarben geschmückt.

Dinant, König Philippe bei der Gedenkfeier zum 23.8.1914

Dinant, König Philippe bei der Gedenkfeier zum 23.8.1914

Sowohl in der alten Festung als auch durch den Stadtrundgang erfuhr die Gruppe mehr vom Königreich Belgien, aber auch dem schwierigen Verhältnis zwischen den ungleichen Nachbarn, das sich heute in einem vereinten Europa weitgehend entspannt hat.
Der gleiche Tenor wurde auch angeschlagen bei den Besuchen des folgenden Tages auf den französischen Schlachtfeldern und Gedenkstätten an der Maas und um Verdun. Als Geschichtsfreunde beobachteten wir aber nicht nur die Geschichte des 20. Jahrhunderts, sondern griffen weit in die Vergangenheit zurück, als Karl der Große, der Vater Europas, über das ganze Land herrschte, das erst unter seinen Enkeln zum Streitobjekt für Jahrhunderte wurde. In der jüngeren Vergangenheit hat sich aber gerade hier das Engagement für den europäischen Gedanken konkretisiert, die Erfahrungen der Weltkriege haben das Gefühl vom gemeinsamen Haus Europa entstehen und nationale Überheblichkeit schwinden lassen.

Soldatenfriedhof Douaumont

Soldatenfriedhof Douaumont

Vor den Abertausenden Gefallenen wird diese Erkenntnis zwingend, die auch von den Reiseteilnehmern geteilt wurde. Mit vielen bewegenden Eindrücken ging es an die Rückreise über Luxemburg, wo noch das traditionelle Quiz startete zur Auffrischung des Erlebten und Gesehenen. Marcus Dräger hatte die Reise organisiert, nach 11 Jahren wieder einmal eine 2-Tagesfahrt, es soll aber für die Zukunft nicht die letzte gewesen sein. A. R.

Fotos. Dr. Anna Rothkopf