80 Jahre Olympische Spiele in Berlin

Vortrag von Herrn Prof. Dr. Ewald Grothe:  Sport und Propaganda.

Zwei Wochen vor Eröffnung der Olympischen Spiele in Rio stellte der BGV Oberberg die Geschichte der Olympischen Spiele 1936 in Berlin in den Fokus eines bebilderten Vortrages in der Halle 32 auf dem Steinmüller Gelände in Gummersbach. Im Raum L&C trafen sich 28 Mitglieder und Gäste am 20. Juli 2016.

Werbeplakate für Winter- und Sommerspiele 1936

Werbeplakate für Winter- und Sommerspiele 1936

Nachdem Deutschland nach dem verlorenen 1.Weltkrieg in den 1920er Jahren von den Olympischen Spielen ausgeschlossen war und bei den Spielen 1932 in Los Angeles aus Kostengründen der langen Reise nur eine sehr kleine deutsche Delegation teilnahm, wurde schon kurz nach Machtübernahme der Nazis das Thema Olympische Spiele Berlin im Frühjahr 1933 zur Chefsache gemacht. Der propagandistische Mehrwert für die Nazis wurde nicht nur von Goebbels erkannt. Der Kostenrahmen für die Spiele wurde um ein vielfaches aufgestockt, es entstand das bis heute beeindruckende Olympia-Stadion in Berlin. Sportlich waren die Spiele für Deutschland ein großer Erfolg. Noch vor den USA landete Deutschland beim Medaillenspiegel auf Platz 1. In der Geschichte der Olympischen Spiele setzte Berlin 1936 Maßstäbe in Sachen Organisation. Auch wenn für zwei Wochen der Stürmer aus den Zeitschriftenständern verschwand, die „Für Juden verboten“ – Schilder abgeschraubt wurden, so war dieses alles nur Teil der Inszenierung, der Welt ein perfektes Deutschland zu präsentieren und wie Goebbels sagte: „Der Sache des Führers zu dienen“.

Olympische Statuen von 1936 in Gummersbach

Olympische Statuen von 1936 in Gummersbach

 

Ein lokalhistorischer Bezug kam im Anschluss noch zu tage Eine der gegossenen Olympia-Statuen die um das Stadion aufgestellt waren, gefiel Lebrecht Steinmüller (1874-1937) so gut, dass er sie erwarb, auf seinem Jagdsitz im Sauerland aufstellte und später der Stadt Gummersbach schenkte. Sie wurde  vor der Sporthalle in der Grotenbach aufgestellt und gilt als einzige übriggebliebene. Die Büchertische in den Buchhandlungen füllen sich langsam zu Olympia 1936. Die literarische Vertiefung des Themas lohnt sich. Auch in der Halle 32 war ein kleiner Büchertisch mit vier aktuellen Büchern bereitgestellt, von denen sich Prof. Grothe als kleines Dankeschön ein Buch aussuchen durfte.

Text:  Marcus Dräger, Fotos:  Dr. Anna Eiter-Rothkopf

Weitere Informationen zum Vortragenden:

http://www.geschichte.uni-wuppertal.de/personen/neuere-und-neueste-geschichte/apl-prof-dr-ewald-grothe.html

https://www.freiheit.org/content/archiv-des-liberalismus