Jahreshauptversammlung 2017 im Jubiläumsort Marienheide

Aus Anlass des 600-jährigen Jubiläums der Erstnennung Marienheides fand die diesjährige Jahreshauptversammlung des BGV Abt. Oberberg im Rathaus Marienheide statt.

Besuchergruppe im Chorgestühl

Vorher nahmen viele Mitglieder an einer Führung durch die Klosterkirche teil, die von Montfortaner-Pater Robert Rego vorgenommen wurde und in deren Rahmen das schöne Chorgestühl aus nächster Nähe in Augenschein genommen werden konnte.

Zum Festvortrag „Marienheide 1417 – Der Beginn der Ortsgeschichte im Lichte bisher unberücksichtigter Quellen“ war Prof. Dr. Dieter Scheler von der Ruhr-Universität in Bochum angereist. Im Vorfeld nutzen der Ehrenvorsitzende Dr. Alexander Rothkopf und der Vorsitzende

Baron Fürstenberg empfängt in Gimborn

Marcus Dräger die Gelegenheit, Prof. Scheler und auch dem Vorsitzenden der Wissenschaftlichen Kommission des BGV,  Dr. Gorissen (Prof. Scheler war auch lange Jahre in der Kommission tätig) mit freundlicher Unterstützung durch Baron Fürstenberg, Gimborn mit Schloss und Schlosskirche zu zeigen.

 

Die Jahreshauptversammlung fand im Ratssaal der Jubiläumsgemeinde statt und begann mit einem Grußwort von Bürgermeister Stefan Meisenberg.

Grußwort von Bürgermeister Stefan Meisenberg

Unter den Berichten des Vorstandes stachen über die Aktivitäten der Abt. Oberberg heraus, dass sich der Gesamtverein des BGV um eine Abteilung erweitert. Der Geschichtsverein für das rechtsrheinische Köln hat mit seinen ca. 350 Mitgliedern die Mitgliedschaft im BGV beantragt und der Hauptvorstand hat dem zugestimmt. Somit hat der BGV  dann 15 Abteilungen und deckt die historischen bergischen Gebiete von Zündorf über Porz nach Mühlheim ab, die heute zur Stadt Köln gehören. Der Höhepunkt der Mitgliederversammlung folgte dann mit dem öffentlichen Vortrag von Prof. Scheler, der durch seine wissenschaftliche Brillanz  begeisterte und wie schon zu vermuten war, auch noch einige ganz neue Aspekte der Ortsgeschichte aufzeigte. Durch von Prof. Scheler in den klevischen Registern gefundenen Urkunden, belegte sich zum Beispiel eine Abweichung des sonst üblichen Bettelprivilegs des Dominikanerordens für das Kloster in Marienheide. Da die Gegend so arm war und man deshalb keine Grundlage zum Betteln vermutete, hatte das Kloster sogar ein Mühlenrecht. Aufgrund spontaner Überlegungen soll der Vortrag von Prof. Scheler im nächsten Band der „Beiträge zur Oberbergischen Geschichte“ erscheinen. Dieser Vortrag bildete für die Marienheider Kulturinitiative „Kulturrausch“ den Auftakt zu einer Reihe von Veranstaltungen, die sich im Jahr 2017 mit verschiedenen Schwerpunktjahren und -themen der Geschichte Marienheides beschäftigen werden.

Mit ein wenig Wehmut musste die Abt. Oberberg den Entschluss ihres Schriftführers Dieter Forst zur Kenntnis nehmen, aus familiären Gründen nicht mehr für diesen Posten zur Verfügung zu stehen. Daher war es am Vorsitzenden, im Namen der ganzen Abteilung herzlichen Dank zu sagen für 9 Jahre unermüdliche Tätigkeit für den BGV.

Dank an den scheidenden Schriftführer Dieter Forst

Die Organisation des Tages der Bergischen Geschichte 2011 war mit Sicherheit sein Glanzstück, als an einem Tag fünf Busse mit je 50 Personen auf verschiedenen Themenrouten durch den Oberbergischen Kreis kurvten und somit 250 Personen nicht nur informiert, sondern auch beköstigt werden mussten. Aber abgesehen davon, war Dieter Forst seit 2008 für 365 Tage im Jahr (im Urlaub natürlich nur per Anrufbeantworter) für unsere Mitglieder Ansprechpartner. Nicht nur bei Reservierungen für historische Stammtische und Exkursionen, auch wenn es um den Erwerb von Büchern ging, nicht zuletzt bei der Verteilung der Bergischen Geschichte Band I und II, oder auch bei ganz simplen Fragen nach Spendenquittungen oder Vereinseintritten. Dann machte Dieter Forst nämlich ein kleines Begrüßungspaket mit diversen Unterlagen, wie z.B. der Festschrift der Oberbergischen Abteilung versandbereit. Daher sind wir froh, dass Dieter Forst als Beisitzer im Vorstand weiter macht und auch für dieses Jahr noch die Geschäftsstelle führt. Als neuer Schriftführer wurde Harald Meißner gewählt, der gute Voraussetzungen mitbringt, sowohl durch ein Geschichtsstudium als auch durch berufliche Tätigkeit in der Industrie. Ferner wurde Gerhard Pomykaj als 2. Vorsitzender wiedergewählt, sowie die Beiräte Elisabeth Klinkert und Dirk Johanns. Neugewählt als Beirat wurde der Ründerother Kunsthistoriker Dr. Uwe Bathe.

Text: Marcus Dräger, Fotos: Dr. Anna Eiter-Rothkopf

Hier finden Sie weitere Informationen zu Veranstaltungen im Jubiläumsjahr in Marienheide.