Auf den heimischen Spuren der Schwarzenberger

Gruppe200808Am 18. 8. 08 gedachte der BGV des 425. Geburtstages von Adam von Schwarzenberg, der 1583 in Gimborn als Sohn eines fränkischen Landedelmannes zur Welt kam. Adam stieg in seiner Lebenszeit bis 1641 zu einem der mächtigsten Männer seiner Zeit auf.
Adams politische Laufbahn begann 1609, als er beim Streit um das Erbe des Herzogtums Jülich Kleve Berg eindeutig Stellung nahm für Brandenburg, in dessen Diensten er auch selbst aufstieg zum souveränen Herrn eines Kleinstaates, nämlich der Reichsherrschaft Gimborn-Neustadt.

WappenjpgDiesem Lebensweg eines gewandten, umtriebigen Ministers zur Zeit des 30jährigen Krieges ging die oberbergische Abteilung mit 30 Mitgliedern und Gästen an dem betreffenden Tage durch einen Besuch von Schloß Gimborn nach. Dessen verbliebene Zeitmarken in An- und Umbauten, vermauerten Eingängen, den Rollen einer einstigen Zugbrücke samt den Wappensteinen der Schwarzenberger ließen die Geschichte wieder lebendig werden. Und selbst Adam trat in Vertretung vor die Augen der Zuhörer, denn sein Wappen findet sich hier als Schwarzenberger Schild, quadriert mit den blauen Pfählen und demTürkenkopf, so wie es sein Vater Adolf 1599 errungen hatte, bei Adam aber zusätzlich umlegt mit dem königlich französischen Michaelsorden, der ihm 1609 von Henri IV. verliehen worden war.

GrenzpfahlDer Aufstieg seines Geschlechtes verdeutlichte sich bei der Besichtigung des Schlosses, das heute im Wesentlichen den nüchternen Zwecken der internationalen Polizeiassoziation bei Fortbildung und Tagungen dient, an zwei Grenzschildern, die der Nachwelt erhalten blieben, auch nachdem die Schwarzenberger 1782 ihren „niederrheinischen Besitz “ veräußerten. Damals waren aus den Grafen bereits Reichsfürsten geworden, deren Hauptländer in Böhmen und Österreich lagen.

Die lebendige Geschichtsstunde, unterstützt vom Leiter des IBZ, Herrn Nieder und unserem Organisator M. Dräger, schloß bei Gulaschsuppe im nahen Schloßhotel Gimborn, der einstigen Remise, als ebenfalls historischem Boden. A.R

GimbornGrabplatte GimbornGrabplatteP.S: Ursprünglich vorgesehen war ein anschließender Besuch in der nahegelegenen Kirche St. Johann Baptist, wo sich ein bemerkenswertes, über die Zeiten gerettetes Grabrelief mit einer Darstellung Adams befindet. Aus zeitlichen Verschiebungen entfiel leider dieser Teil der Besichtigung. Dafür hier nun nachträglich ein Foto des dort zu besichtigenden Denkmals. Das Leergrab mit dem Relief Adams in der Gestalt eines Meisters des Johanniterordens in Brandenburg zu Füßen der Maria im Strahlenkranz blieb nach dem Umbau der Kirche 1867 glücklich erhalten und übertrifft die schlichte Wappenplatte am echten Grab in der Nikolaikirche in Spandau durch die Aussage und ihren künstlerischen Wert. Beides macht sie zu einem wichtigen oberbergischen Geschichtsdenkmal. (AR/ ha)