Burgen

Schloss Homburg

Schloss Homburg

Burg Windeck

Burg Windeck

 

 

 

 

Schloss Homburg

Unweit des Ortes Nümbrecht, auf einer Anhöhe inmitten von Wäldern liegt Schloss Homburg. Bei jüngsten Grabungen im Hof des Schlosses fand man überraschend die Grundmauern eines rechteckigen Wohnturmes aus dem 9. Jahrhundert, der an der Zugangsseite mit Palisaden und Graben gesichert war. In unmittelbarer Nähe dieser befestigten Wohnanlage entstand später eine kleine Burg, die im Lauf der Jahrhunderte weiter ausgebaut wurde.

Die erste urkundliche Erwähnung dieser Höhenburg (daher der Name , von Hohe Burg gleich Homburg ), welche Nachfolgerin einer im Tal gelegenen Wasserburg der Staël von Holstein war, findet sich im Jahr 1276 ( vgl. Abdruck und Übersetzung auf Blatt U6 der Urkundensammlung des Berg. Geschichtsvereins, Abt. Oberberg ) Anlass war die Übertragung der Burg durch Gottfried I.. von Sayn an den deutschen König Rudolf von Habsburg , von dem. er sie anschließend als Erblehen zurück erhielt. Dadurch wurde die Herrschaft Homburg „reichsunmittelbar“‚ und stand somit unter dem Schutz des Königs .

Nach dem Tode Gottfried I und noch zu Lebzeiten seiner Gemahlin Jutta fiel die Herrschaft an zwei Bruderlinien, nämlich die der Grafen von Sayn ( die sog. Johann-Linie) und die von Sayn –Wittgenstein (die sog. Engelbert Linie) .Die Doppelherrschaft endete erst 1605 , als Sayn-Wittgenstein- Berleburg in den alleinigen Besitz geriet. Im Jahre 1635 begründete Graf Ernst von Sayn – Wittgenstein- Homburg eine Eigendynastie . Diese erlosch allerdings nach dem frühen Tod des letzten Fürsten Friedrich Carl im Jahr 1743, woraufhin der Besitz an Berleburg zurückfiel.

Während der hundert Jahre der Eigendynastie erfolgte der Umbau der Burg zu einem imposanten Barockschloss. Im 19. Jahrhundert verfiel dieses prachtvolle Schloss, Türme, Mauern und ein Teil der Gebäude stürzten ein und hinterließen wenig mehr als eine romantische Ruine.

Fürst Richard zu Sayn – Wittgenstein liess 1904 die restlichen Gebäude vor weiterem Verfall sichern. Nach dem 1. Weltkrieg wurde in einem Teil der Baulichkeiten ein Heimatmuseum eingerichtet. Die Gebäude wurden 1965 von Grund auf restauriert. 1970 kaufte der Oberbergische Kreis vom Fürsten das Schloss und seine Umlage. K.W.

Im Zuge der im Sommer 2014 abgeschlossenen neuesten Erweiterung und Neupositionierung wurde das Schloss um ein weiteres Kapitel bereichert. Es erhielt einen Erweiterungsbau mit einem völlig neu gestalteten repräsentativen Foyer, neuen lichten Ausstellungsräumen und dem Forum als modernem Ort für „Kultur im Dialog“. Komplettiert wird die Anlage durch das an einen Irrgarten angelehnte Rasenlabyrinth vor dem Landschaftshaus. So bildet das Ensemble den idealen Rahmen für Kulturerlebnisse im Grünen unweit der Metropolen an Rhein und Ruhr. (Der Homepage von Schoss Homburg entnommen.)

Burg Windeck

von Dr. Daniel Pruss

Zur Geschichte der Burg

Die Wehranlage war im 12. Jahrhundert im Besitz der Kunigunde von Bielstein, deren Tochter Hedwig von Gundensberg, verheiratet mit dem hessisch-thüringischen Landgrafen Ludwig , die Burg erbte. Ihr Sohn, Graf Heinrich Raspo der Jüngere ( von Thüringen ), belehnte Windeck an Engelbert von Berg.. Die Lehenbedingungen wurden am 24. Februar 1174 von Kaiser Friedrich I. zu Aachen urkundlich bestätigt. In dieser Urkunde erscheint erstmals der Name der Burg in Windeck – „castrum novum in windeke“.

Kurz danach 1188 erwarb der Kölner Erzbischof Philipp von Heinsberg die Burg, die er dem Grafen Dietrich von Landsberg übergab. Im 13. Jahrhundert entstanden Besitzstreitigkeiten zwischen den hier konkurrierenden Adelsgeschlechtern von Sayn, von Thüringen und Brabant und den Erzbischof von Köln. Nach mehrfachem Besitzwechsel kam die Burg 1247 an Adolf von Berg und wurde zum südöstlichen Stützpunkt der Grafschaft und des späteren Herzogtums Berg . In der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts wurde die Burg der Verwaltung- und Gerichtssitz des bergischen Amtes Windeck bis zur Verlegung der Amtsverwaltung nach Denklingen 1672 nach Zerstörung der Wehranlage. Amtmänner von Windeck waren von 1431 bis 1663 mit jeweils kurzen Unterbrechungen Mitglieder des Hauses Nesselrode zu Ehreshoven.

Während des 30 jährigen Krieges wurde die Burg mehrfach belagert, 1646 von Schweden und Hessen mit schweren Kanonen beschossen und besetzt.1647 wurde die Festung durch kaiserliche Armee belegt und 1648 – um einen nochmaligen Besitzwechsel unmöglich zu machen – durch gezielte Sprengungen schwer beschädigt. Schließlich 1672 zerstörten französische Truppen die noch stehenden Nebengebäude. Seitdem kam die Burg in Verfall und diente fortan als Steinbruch.

1815 wurde die Burgruine und der dazugehörige Besitz preußische Domäne (Staatsgut) .1852 kaufte den Burgberg der Landrat Danzier von Mülheim und errichtete auf der Ruinen eine Villa im Stil des Historismus, die 1945 zerstört und später bis auf die Fundamente abgerissen wurde.

Um die Burgruine vor weiterem Verfall zu retten, erwarb der Siegkreis 1961 das Baudenkmal und ließ Teile der Hauptburg restaurieren.. Seit 1987 werden vom Rhein-Sieg-Kreis mit Unterstützung der Gemeinde Windeck archäologische Grabungen und umfangreiche Restaurierungsmaßnahmen an der Ruine Burg Windeck durchgeführt.

Lage der Ruine Burg Windeck

Die Burganlage in Altwindeck, Gemeinde Windeck, von der heute nur noch die Ruine erhalten ist, liegt in etwa 220 Meter Höhe über NN oberhalb eines steilen Prallhanges der Sieg auf einem Felsrücken, der im Südosten von einem heute abgeschnittenen Siegmäander, im Nordwesten durch den Windecker Bach begrenzt wird. Auf der höchsten Stelle dieses Bergrückens ist der Bergfried erbaut worden. Auf den steilen Flanken tritt devonischer Fels der Wahnbachschichten zu Tage. Sein Gestein (Grauwacke) bot das meiste Baumaterial für die Burg.

Baugeschichte

Uber die Baugeschichte dieser Burg ist in Urkunden und Akten sehr wenig überliefert. 21.02.1174 Burg Windeck, zum erstenmal in einer Kaiserurkunde erwähnt, ist sicherlich älter, als dieses Datum aussagt. In dieser Urkunde ist von einem alten und von einem neuen »castrum« (Burg) in Windeck die Rede. In der Forschung herrscht Ubereinstimmung darüber, dass dieser Bau das neue »castrum« ist und die auf dem Sporn dieses Berges (ca. 300 m entfernt) entdeckten Uberreste einer Motte (Burghügelanlage) Standort des alten »castrum« ist. Diese Motte ist noch nicht erforscht.

Aus den 30er und 40er Jahren des 15.Jhs. sowie aus der Zeit gegen Ende des Jahrhunderts ist überliefert, dass Geldmittel für bedeutende bauliche Veränderungen bereitgestellt worden sind. Die Bauten sind nicht näher spezifiziert. Man datiert heute Teile des Bergfrieds mit dem Treppenturm und den Palas in diese Zeit.

Archäologische Grabung

Im Zuge der Freilegung und wissenschaftlichen Untersuchung der alten Bausubstanz wurde festgestellt, dass nahezu das gesamte Burggelände mit einer bis zu 6 m starken Schicht verstürzten und verschwemmten Materials bedeckt ist. Im Inneren der Kernburg wurden die Untersuchungen zunächst auf das Plateau konzentriert. Es wurden zwei Grabungsschnitte senkrecht zur Palaswand angelegt; später wurden sie erweitert.

In den Schutthalden vor dem Burgbering wurden Hangschnitte senkrecht zur Umfassungsmauer gezogen, durch welche die äußere Begrenzung der Kernburg freigelegt und fundhaltige Kulturschichten festgestellt werden konnten. In der zweiten Grabungskampagne 1988 konnten der Bergfried und seine sehr stark ausgebaute Angriffseite und der Bereich der Burgkapelle bis zum Plattenfußboden ausgegraben werden. Weitere umfangreiche Flächengrabungen erfolgten in der Vorburg, auf dem Burgweg von NO und im südlichen Zwinger. Zur Zeit werden die archäologischen Untersuchungen im Bereich des Schalenturmes im westlichen Zwinger durchgeführt.

In den Jahren 1992 und 1993 wurde die große südöstliche Ringmauer gesichert. Im Zuge der Grabungen wurden folgende Burgteile entdeckt:

– Plateaumauer mit Stützpfeilern, 28 m lang und 4 m hoch
– Brunnenschacht auf dem Plateau
– Vorratsraum auf dem Plateau
– Gebäudefundamente unter der Palaswand
– südlicher Burgbering mit dem Rest der alten Schildmauer und einem Strebepfeiler
– südliche Umfassungsmauer mit Schießscharten
– Wehrgang und Wehrplattform am Bergfried
– Burgkapelle mit Plattenboden
– Torfundamente im Burgweg
– Mauerkrone und Innenschale der ca. 65 m langen, stark
– beschädigten Umfassungsmauer
– mittelalterliches Pflaster im Aufgang zur Kernburg

Für die Datierung der Burg und für Erkenntnisse über das Leben der Burgbewohner sind die Kleinfunde von besonderem Wert. Die Grabung erbrachte umfangreiche Keramik-, Metall- und Werksteinfunde:

Konservierung der Ruine

Ziel der Konservierung der Burg Windeck ist die Bewahrung der noch vorhandenen Bausubstanz, die Schaffung eines Gesamtbildes sowie die Erschließung des Baudenkmals für die historisch interessierten Besucher der Burganlage.