Ein kartographisches Juwel, erstmals komplett verfügbar

Am 4. 12.12 fand auf Schloss Gimborn mit Gästen, Familie, Fachleuten aus Archiv und Museum in Anwesenheit der Presse die lange versprochene Vorstellung der neu herausgegebenen Rummelkarte statt.

testDas aus 24 großformatigen Blättern bestehende Kartenwerk, dessen Herausgabe samt Register seit Jahren von dem inzwischen verstorbenen ehemaligen Schriftführer Klaus Niebel in langwieriger Recherche vorbereitet wurde, zeigt die Reichsherrschaft Gimborn-Neustadt so, wie sie von dem bis heute biographisch verschollenen Ingenieurkartographen J.F.C. Rummel im Auftrag des damaligen Landesherrn Graf Wallmoden in den Jahren um 1800 aufgenommen wurde. Das vorliegende Exemplar mit dem Erscheinungsdatum 1802/1803 ist eine von drei erhaltenen Fassungen, möglicherweise sogar das Original. Genauere Untersuchungen dazu stehen aus. Es fand sich nach dem Krieg als bis dahin übersehener Besitz der Gummersbacher Kämmerei im dortigen Tresor. Publikationen der vergangenen Jahrzehnte in kleinerem Format (1:25 000) vermochten es allerdings nicht, die überaus zahlreichen Einträge, die das von Klaus Niebel im Beiheft (zugleich Heft 7 der “ Materialien zur Oberbergischen Geschichte“) erstellte Doppelregister nun erstmals blattbezogen und alphabetisch auflistet, für eine Auswertung dieser wertvollen und zu ihrer Zeit messtechnisch anspruchsvollen Landesaufnahme in vollem Umfang zu nutzen.
Der derzeitige Schriftführer des Vereins Dieter Forst hatte die 4 Reihen der zu je 6 Blättern aufgenommenen und das Territorium mit angrenzenden Gebieten in Nordwest-Südostneigung darstellenden Karte im Format 1: 11300 für die Präsentation auf einer Tafel so zusammengefügt, dass sie in ihrer Gesamtgröße von etwa 2,50 x 1,50 m in voller Größe in Erscheinung trat.

Rummelkarte-GimbornDer Vorsitzende des Vereins erläuterte Entstehung und Beschaffenheit der mithilfe der Triangulation von 42 Meßpunkten aus erstellten Karte, so dass ihre Bedeutung sowohl für die Kartengeschichte als auch die engere Landesgeschichte erkennbar wurde. Zur Zeit wird, wie er vermerkte, die Karte in Gänze in Gummersbach ebenfalls in der Kaiserstrasse in einem Schaufenster vorgestellt, um sie ebenfalls einem breiteren Publikum bekannt zu machen. Wenn dadurch das Interesse an der Heimatgeschichte geweckt wird, bietet sie sich als interessantes Weihnachtsgeschenk an.
Das Kartenwerk im Schmuckschuber samt Suchfolie und erläuterndem Beiheft, vom M. Galunder Verlag gedruckt, ist über den Buchhandel für 42,00 € ab sofort erhältlich. Mitglieder erhalten die Karte für 30.00 € und wenden sich zwecks Bestellung an den Schriftführer. (ha, Fotos Rothkopf)