Bei Sommerwetter trafen sich am 8.Juli 11 Mitglieder und Gäste zum historischen Stammtich im Norden des Kreises: Erster Anlaufpunkt waren die Kirchen der Architektenfamilie Böhm, denen auch der Rheinisch-Bergische Kalender in diesem Jahr seine Reverenz erweist. Am Beginn stand die Apollinaris-Kirche in Lindlar-Frielingsdorf, ein kühn- modernes Bauwerk des Jahres 1927 mit einer Betondecke, spitzbogig zulaufend voll expressiver Kraft.
Hier hat Dominikus Böhm (1880–1955) gewirkt und ein konventionelles Gotteshaus, das baufällig geworden war, verwandelt und ersetzt unter Wahrung des alten Turmes. Unter Führung von M. Dräger und E. Kahl wurden Details und Geschichte erklärt. So geschah es dann auch auf der zweiten Station in Wipperfürth- Hämmern, wo die Anna-Kirche des Gottfried Böhm ( geb. 1920) besucht wurde, ein aufragend zeltartiger Betonbau im Hügelland über der Wupper. Dieses Bauwerk von 1965 beeindruckt im Innern durch die schlichte unverschnörkelte Form der Sichtbetonwände, die sich über 12eckigem Grundriß in der Höhe zuspitzen.
Es folgten nach dem Besuch des Gotteshauses, das heute keinen eigenen Pfarrer mehr hat und zur Wipperführter Hauptkirche gehört, Erklärungen zur Örtlichkeit und dem Ortsnamen Hämmern, der sich auf eine Reihe von Hämmern an der Wupper zurückführen lässt, die dem Frühindustriellen Johann Reinshagen gehörten und dann dem Landgut Jostberg einen neuen Namen gaben.
Das alte Industriegebiet beherbergt bis heute Industrieansiedlungen. Dies kennenzulernen, eine moderne Produktion in einem bergischen Familiebetrieb, ergab sich durch einen Besuch bei der Fa. WIRA, die auf Zulieferung für LKWs spezialisiert ist und ihre patentierten Produkte in alle Welt liefert.
Der Ausklang mit Gespräch, Austausch und weiterer Planung fand dann in Hückeswagen bei Kaffee und Kuchen statt. (A. R)