An der Grenze von Mark und Berg

KarteHausLeyBeim Historischen Stammtisch in Ründeroth am 11.6. fanden sich 21 Mitgliedern und Gäste ein, um bei Sonnenschein geschichtlichen Spuren an der Grenze von Berg und Mark in einer interessanten Grenzregion nachzugehen. Einst war Haus Ley märkisches Bollwerk im Besitz der westfälischen Familie v. Neuhoff, das auch als Wehrgebäude für den wertvollen Eisenbergbaurevier am nahen Kaltenbach diente. Spätere lokale Herren im Amt Gimborn-Neustadt, die Schwarzenberger, erwarben das Haus aus naheliegenden Motiven. Ihr Wappen in Form einer Wetterfahne dreht sich noch heute über dem Dach. 

VillaHaldyMomente der Tradition wirkten fort, auch nachdem das Anwesen längst in bürgerliche Hände geraten war. Im 19. Jahrhundert war es der Landrat des Kreises Gummersbach, Richard Alexander Haldy (1885-1899) , der ein Auge auf das Haus geworfen hatte und Stallungen errichtete, die in den Türstürzen noch immer seine Initialen tragen.
So konnte sich der ortsfremde preußische Beamte aus Saarbrücken als Rittergutsbesitzer fühlen wie viele seiner ernannten Kollegen. Die Heirat mit der Tochter des Eisenbahnministers v.Thielen förderte nicht nur seine Karriere, er konnte sich an der Agger gleich neben seinem Gut eine Villa bauen, die in den architektonischen Details Anspielungen auf die damalige Bahnhofsarchitektur enthält. Auch erhielt der Landrat fast vor der Haustür eine Haltestelle der Eisenbahn, die im Aggertal verlegt wurde.
Der heutige Eigentümer gewährte seinen Gästen Einblick in die Geschichte des Hauses und lud zu Kaffee und Kuchen ein unter Linden und umgeben von Rhododendron, welche die herrschaftliche Umgebung noch heute zieren. Haus Ley aus dem 14. Jahrhundert war umgeben von weiteren ähnlichen Sitzen in der Nähe wie Haus Kaltenbach, Haus Leppe, Haus Selbach und Haus Büchlerhausen. Daran erinnerte Marcus Dräger, dem als dem Organisator des Ausfluges ein abschließender Dank gebührt.
(AR)