Eine Fahrt bei „Kaiserwetter“ in den „Utrechter Hügelrücken“

Doornfahrt1Am 8.6. machte sich ein vollbeladener Bus in der Frühe auf, um eine lange geplante Fahrt nach Schloss Amerongen sowie dem ehemaligen Kaisersitz Doorn nahe Utrecht anzutreten. Das Gedenken an die 100 bzw. 200 Jahre zurückliegenden Ereignisse der Jahre 1913 (Fahrt Kaiser Wilhelms II. durch das Oberbergische und 1813 Aufstände gegen Napoleon/ Völkerschlacht) lieferte in lockerer Verkettung mit der Gegenwart das Motiv der Fahrt. Begünstigt durch sommerliches Wetter und vorbereitet durch einen Informationsabend am vorangegangenen Mittwoch erreichte die Reisegruppe den ersten Aufenthalt Wilhelms II . nach seiner Aufnahme durch die Niederlande im Jahr 1918, das Schloß Amerongen , zu jener Zeit im Besitz der befreundeten Familie von Bentinck. In dem heute von einer Stiftung unterhaltenen geschichtsträchtigen Wasserschloss zeigt man neben der Geschichte des Schlosses u.a. den Schreibtisch, an dem der Kaiser 1918 seine Abdankung unterschrieb.

Die Besichtigung, die auch eine Begegnung mit heute noch lebenden Mitgliedern der Familie einschloss, wurde am Nachmittag fortgesetzt in dem vom niederländischen Staat nach 1945 übernommenen nahe gelegenen Haus Doorn, wo der Kaiser bis zu seinem Tod 1941, umgeben von einem Teil seines Hofstaats und mit seinen Sammlungen lebte und auch begraben liegt.( s. Mausoleum).

Das Gebäude mit seinen Räumen und Erinnerungsstücken, das ein in Europa einzigartiges Museum darstellt und das nicht nur den Untergang einer Monarchie und die vergebliche Hoffnung eines entmachteten Kaisers auf ihre Wiederherstellung verkörpert, sondern auch den schwierigen Umgang der Europäer mit einem Teil ihrer jüngsten Geschichte illustriert, wurde in einer spannenden Führung lebendig. Die Internetseite www.huisdoorn.nl macht einen Teil davon sichtbar.

Sie ergänzte aujf diese Weise die Einführungen des Reiseleiters und Organisators der Fahrt M. Draeger.

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Am späten Nachmittag ging es dann in einem Abstecher zu dem nahegelegenen Ort Austerlitz, wo die Pyramide mit Obelisk, die Louis Napoléon als Erinnerung an den ägyptischen Feldzug seines Bruders 1804 durch den General Marmont errichten ließ, die Geschehnisse einer Zeit zurückrief, die ein weiteres Jahrhundert zurück lagen. Sie wurden in einer Einführung durch den Vorsitzenden auf dem Weg dorthin lebendig und waren eines der Themen des unterhaltsamen Frage und Antwortspiels auf der Rückfahrt, die zu später Stunde alle wieder ins Oberbergische zurück führte.