BGV Oberberg präsentiert neue „Beiträge zur Oberbergischen Geschichte“

Im Ratssaal des Marienheider Rathauses trafen sich am 30. November 2017 Mitglieder und Gäste des Bergischen Geschichtsvereins, um an der Vorstellung von Band 12 der „Beiträge zur Oberbergischen Geschichte“ teilzunehmen. Neben den Autoren der hier veröffentlichten Aufsätze waren auch Vertreter der oberbergischen Presse erschienen.

Bürgermeister Stefan Meisenberg als Hausherr unterstrich in seinem Grußwort die enge Beziehung des Bergischen Geschichtsvereins zur Gemeinde Marienheide, die sich in dessen Teilnahme an vielen Aktivitäten zum 600jährigen Ortsjubliläum widerspiegelte.

In seiner Einführung verwies der BGV-Vorsitzende Marcus Dräger auf die lange Tradition der Buchreihe. 1986 sei der erste Band noch ohne Zählung erschienen. In den folgenden 30 Jahren entwickelte sich das Projekt zu einer zentralen Sammelstelle für wichtige Forschungsergebnisse zur oberbergischen Regional- und Lokalgeschichte, die weit über die Kreisgrenzen hinaus wirkt.

In dreijähriger Tätigkeit, die von einem Redaktionsteam um den Gummersbacher Historiker Gerhard Pomykaj (mit Elisabeth Klinkert und Dieter Hüschemenger) fachgerecht begleitet wurde, erforschten 14 Autoren zahlreiche interessante Aspekte der oberbergischen Vergangenheit.

Chronologisch geordnet, beginnen die Beiträge in Band 12 mit der Untersuchung von Prof. Dr. Dieter Scheler (Ruhr-Universität Bochum), die die Erstnennung von Marienheide 1417 in den zeitgeschichtlichen Zusammenhang einordnet. Es folgen Aufsätze von Kurt Hamburger zur Gimborner Landesgeschichte und von Rebecca Tehrani über die mittelalterlichen Wandmalereien in der Wiedenester Kreuzkirche.

Auch die Wirtschafts- und Sozialgeschichte kommt nicht zu kurz. Dr. Christoph Thiesen befasst sich mit den Fabrikanten der einflussreichen Gummersbacher Industriellenfamilie Sondermann, Gerhard Pomykaj beschreibt die Lage der oberbergischen Steinbrucharbeiter und ihre Bedeutung für die regionale Arbeiterbewegung im 19. und 20. Jahrhundert, Dr. Alexander Rothkopf schildert die Auswirkungen des Alkohols im alten Oberberg. Peter Ruland setzt seine Geschichte der Energieerzeugung durch Wasserkraft im Aggertal fort.

Jürgen Woelke – wie Alexander Rothkopf ein Autor der ersten Stunde – zeigt mit der Lebensbeschreibung von Caspar Feldhaus, dass auch Politiker aus der bergischen Provinz im Revolutionsjahr 1848 in Berlin zu Wort kamen.

Lokalgeschichtlich interessant – besonders für den Gummersbacher Stadtteil Dieringhausen – ist die Arbeit von Dieter Forst über das Gut Mühlenhelle und die Besitzerfamilie Viebahn. Dieter Hüschemenger berichtet  über den Denkmalschutz in der Gemeinde Nümbrecht. Lesenswert ist auch der Aufsatz von Marcus Dräger, der über oberbergische Rathäuser schreibt, die im Rahmen von Kommunalreformen ihre ursprüngliche Funktion verloren hatten und eine neue Verwendung suchten.

Der abwechslungsreiche Band 12, immerhin 220 Seiten stark, schließt mit einem Zwischenbericht über die Burg Helberg, deren Vergangenheit seit einigen Jahren im Fokus einer Arbeitsgemeinschaft des BGV Oberberg steht.

Die Präsentation des neuen Buches klang mit einem gemeinsamen Abendessen im Restaurant von Schloss Gimborn aus, wo weiter über zukünftige Projekte diskutiert wurde.

Text: Harald Meißner, Foto: Rothkopf

Presseberichterstattung  OVZ am 2. Dezember 2017

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