Phoenix aus der Asche – BGV Oberberg besucht Lenneper Leuchten

Nach einem verheerenden Großbrand im März 2013, bei dem Produktionshallen und Maschinenpark des 1972 von Josef Radmacher gegründeten Leuchtenherstellers Lenneper GmbH & Co. KG in Derschlag vollständig vernichtet wurden, sah die Zukunft zunächst düster aus. Obwohl die Firma im sachsen-anhaltinischen Burg, Partnerstadt von Gummersbach, schon seit 1999 eine Zweigniederlassung mit 60 Mitarbeitern hatte, mit der ein Teil der Produktionsausfälle aufgefangen werden konnte, war vor Ort im Oberbergischen schnelles und mutiges Handeln geboten.

Da kam es gelegen, dass im Gummersbacher Ortsteil Flaberg die zwar schon länger leerstehenden, aber noch gut erhaltenen Fabrikhallen des insolventen Neuremscheider Flanschenbauers Zapp & Cie.  zur Verfügung standen. Lenneper Leuchten kaufte das Gelände, erwarb neue hochmoderne Maschinen und war nach einem Jahr am neuen Standort wieder voll präsent.

Heute präsentiert sich der Hersteller von Leuchtsystemen mit seinen weltweiten Geschäften stärker denn je. Davon konnten sich 14 Mitglieder des Bergischen Geschichtsvereins Oberberg am 15. März 2018 im Rahmen einer Werksführung selbst überzeugen.

Der Export geht in alle Welt

Zunächst schaute man sich in der Produktion die genau abgestimmten Fertigungsabläufe an. Hier werden Teile der Leuchtengehäuse vollautomatisch aus Edelstahl- oder Aluminiumplatten ausgestanzt  oder mit Lasern ausgeschnitten und zu fertigen Gehäusekörpern geformt.  Daran schließt sich die Beschichtung mit Pulverlacken an. Hierbei achtet man sehr auf Recycling und eine möglichst geringe Umweltbelastung. Ein Großteil des benötigten Stroms wird von der hauseigenen Photovoltaik-Anlage produziert.

Lenneper hat keine großen Lagerbestände von Endprodukten, da fast ausschließlich im Kundenauftrag produziert wird. Das setzt eine hohe Anpassungsfähigkeit und Problemlösungsbereitschaft der 70 Mitarbeiter im Gelpetal voraus. Ein- und Anbauleuchten, Downlights in allen nur denkbaren Ausführungen, Lichtdecken mit eindrucksvollen Landschafts- und Naturmotiven, Wand- und Stehleuchten und Notleuchten gehören zur umfangreichen Produktionspalette, die die Besuchergruppe in den Präsentationsräumen in Augenschein nehmen konnte. Mit modernen Hightech-Werkstoffen lassen sich hier immer wieder überraschende Lösungen realisieren.

Mit Lasertechnik geschnittene Bleche

Nicht nur Volkswagen und der Pariser Flughafen gehören zu den zufriedenen Kunden des innovationsstarken Gummersbacher Mittelständlers. Der Produktkatalog auf der Homepage des Unternehmens zeigt viele andere Beispiele, wie Beleuchtung punktgenau den individuellen Spezialbedürfnissen der unterschiedlichen Kunden angepasst werden kann. Hierzu tragen auch Licht- und LED-Labore mit ihrer ausgeklügelten Messtechnik bei.

Im Anschluss an die etwa zweistündige Führung schloss sich das obligatorische Kaffeetrinken an, diesmal im nahegelegenen Café Sprenger.

Text: Harald Meißner, Fotos: Dr. Anna Eiter-Rothkopf

Nähere Informationen zu Lenneper Leuchten.