Die Abteilung Oberberg des Bergischen Geschichtsvereins gratuliert herzlich einem ihrer ältesten Mitglieder, Kurt Hamburger in Waldbröl, zum 90. Geburtstag. Geboren im Raum Aachen haben ihn die Kriegsereignisse vom westlichen Rheinland ins östliche Rheinland, unseren Südkreis gebracht. Der Pädagoge engagierte sich seit 1993 in unserer Abteilung und brachte in gleicher Weise Kennerschaft und Expertise mit auf dem Gebiet des Karten- und Urkundenwesens.
Beruflich war er über viele Zwischenstationen als Studiendirektor nach Waldbröl ans Hollenberg-Gymnasium gekommen, wo er sich mit Land und Leuten vertraut machen musste. Als Romanist spürte er auch Kontakte auf, die den geschichtsarmen „Südkreis“ des Oberbergischen Landes an das europäische Zeitgeschehen banden, d.h. im Wesentlichen Quellen zu französischen Verbindungen der Region, wo er tatsächlich fündig wurde für das Herzogtum Jülich-Kleve-Berg wie auch die Herrschaft Sayn-Homburg.
Das alles hat seinen Niederschlag gefunden in Veröffentlichungen für den BGV Oberberg. Die Beschäftigung mit den alten Urkunden ging von den Verträgen zu den Karten. Dazu brachte er sich ein in die Arbeitsgemeinschaft „Karten und Urkunden“, wo er im Kreise gleichgesinnter Pädagogen verloren geglaubte Schätze wieder ans Tageslicht holte.
Eine weitere Arbeitsgemeinschaft beruhte im Wesentlichen auf Hamburgers Initiative, nämlich die Beschäftigung mit den elektronischen Medien, hier regte er die Nutzung der verschiedenen Möglichkeiten des Internets für die Belange der Regionalgeschichte und ihre Erforschung an. Sowohl der Informationsaustausch als auch der Kontakt der Mitglieder untereinander wurden dadurch wesentlich verbessert. Unter seiner Führung haben wir ins IT-Zeitalter gefunden, haben unsere Veröffentlichungen modernisiert und den Zusammenhalt gepflegt.
Teilnehmer erinnern sich auch gern an historische Exkursionen, die der Pädagoge organisierte.
Mehrfach war der Jubilar leitend für die Redaktion unserer Sammelbandreihe „Beiträge zur Oberbergischen Geschichte“ verantwortlich, zu der er Arbeiten beisteuerte wie auch zu „Romerike Berge“, der Zeitschrift des Gesamtvereins.
Hamburgers Aktivitäten für die Rheinische Kulturpflege, Landes- und Regionalgeschichte würdigte der Landschaftsverband Rheinland (LVR) 2012 mit dem Rheinlandtaler.
Wir wünschen Kurt Hamburger viel Gesundheit und Energie, um die schwierigen Zeiten für unser Vereinsleben durchzustehen, an dem er jetzt leider nur noch über die Medien teilnehmen kann, deren Ausbau er uns so sehr ans Herz gelegt hat. A. R.
Fotos: Dr. Anna Eiter-Rothkopf