850 Jahre Ründeroth

Fast 40 BGV-Mitglieder und Gäste begleiteten am 29.06.2024 den Vereinsvorsitzenden Marcus Dräger auf einem Ortsrundgang zum runden Geburtstag durch seinen Heimatort Ründeroth. Startpunkt war das alte Rathaus von 1912.
Ründeroth feiert dieses Jahr seine urkundliche Erstnennung in einer Urkunde des Stifts St. Severin, in der das Recht die Pfründe einzutreiben an die Grafen von Berg abgetreten wird. In der gleichen Urkunde sind für Oberberg als Erstnennung ebenfalls Müllenbach und Gelpe sowie Meinerzhagen genannt. Ründeroth verdankt seine Bedeutung im Mittelalter sicherlich seiner Lage an der Aggerfurt, der Zeithstraße von Bonn/Siegburg nach Dortmund. Ein anschaulicher Beleg dafür, dass nach dem Passieren der steilen Hänge von der Hohen Warte zur Agger so manches Fuhrwerk Bedarf an Reparatur hatte, ist das Stickloch am Haus Fischer in der Ohler Straße.
Schon knapp 100 Jahre nach der Erstnennung konnte sich die Ründerother Kirche, die ursprünglich eine Filialkirche von Gummersbach war, aus eben dieser Abhängigkeit frei kaufen um seitdem als eigenständige Pfarrgemeinde zu gelten. Der Wohlstand, der dieses schon so früh ermöglichte, basierte auf den reichen Erzvorkommen um Ründeroth, vor allem im Tal des Kaltenbachs.
Ansonsten war die Ründerother Geschichte geprägt durch die jahrhundertelange Grenzlage als südlichstes Dorf der Grafschaft Mark, bzw. in der Freien Reichsherrschaft Gimborn-Neustadt gelegen im Dreiländereck zum Herzogtum Berg (Engelskirchen) und der Grafschaft Homburg vor der Mark (Osberghausen)
Nach der kurzen Zeit im Großherzogtum Berg, mit dem bedeutenden ersten Bürgermeister, dem Maire Zapp, kam Ründeroth zur preußischen Rheinprovinz. Die Eigenständigkeit endete 1975 mit der Zusammenlegung mit der Gemeinde Engelskirchen.

Nach der Besichtigung der beiden Kirchen und einem Blick in den verbliebenen Teil des schönen Gartens der alten Dörrenbergschen Kommerzienratsvilla klang der Nachmittag bei einem gemütlichen Kaffeetrinken auf der Terrasse der Trattoria da Enzo neben dem alten Kino aus.

Text: Elisabeth Klinkert,  Fotos: Dr. Anna Eiter-Rothkopf

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