Zum wiederholten Mal beteiligte sich der BGV-Oberberg am bundesweiten „Tag des offenen Denkmals“ am 8. September 2024. Dieses Jahr für rund 50 Mitglieder und Gäste auf Schloss Gimborn. Marcus Dräger und Kunsthistoriker Dr. Uwe Bathe erläuterten die Entstehungsgeschichte seit dem Mittelalter und die Besitzverhältnisse von der Familie von Creuwel / Kruwel ab 1342 über die von Isengarten, von Bourscheid, von Quad bis zu den von Schwarzenberg. Die Grafen Adolf und Adam von Schwarzenberg nehmen natürlich in der Geschichte Gimborns eine bedeutende Stellung ein, gar mit Bedeutung für die europäische Geschichte. Auch der nächste Besitzer, Graf Johann Ludwig von Wallmoden war von geschichtlicher Bedeutung, er war als natürlicher Sohn des englischen Königs Georg II. auch kommandierender General der hannoverschen Truppen in den Revolutionskriegen. Nach den kurzen Intermezzi durch die Grafen von Merveldt und Stollberg-Stolberg bis zu den heutigen Besitzern den Freiherrn von Fürstenberg, die in diesem Jahr seit 150 Jahren auf Gimborn sitzen. Nach einer persönlichen Begrüßung durch den Hausherrn Baron Fürstenberg durfte die Gruppe im Österreich-Saal Platz nehmen. René Kauffman, Geschäftsführer des IBZ – Informations- und Bildungszentrum Schloss Gimborn e.V. – gab einen Einblick in die seit 1969 erfolgreiche Bildungsarbeit. Gegründet von der International Police Association (IPA) richtet sich das Bildungsangebot hauptsächlich an Polizeibedienstete im In- und Ausland. Daneben kann aber auch der Österreichsaal als Trauzimmer für eine Hochzeit genutzt werden. Im Anschluss wurde dann die kath. Kirche St. Johannes Baptist besucht. Der Vorgängerbau war im Kern romanisch und diente gleichzeitig als Schlosskapelle. Die jetzige dreischiffige neugotische Hallenkirche mit nach innen gezogenen Strebepfeilern wurde 1867 nach Plänen von Vincenz Statz aus unverputztem Quadermauerwerk anstelle des Vorgängerbaus errichtet. Gestiftet wurde sie von den Grafen von Stolberg. In einer Seitenwand ist das Sandstein-Epitaph des Adam von Schwarzenberg eingebaut: Adam mit Johanniterkreuz, kniend vor der Muttergottes. Sein Wappen mit dem französischen St. Michaelsorden umlegt. Das Epitaph stammt aus der Mitte des 17. Jahrhunderts. Die Orgel wurde 1897 von der Orgelbaufirma A. Sauermann aus dem nahen Frielingsdorf eingebaut. Zuletzt wurde sie von der renommierten Orgelbaufirma Klais aus Bonn restauriert.
Somit ging ein interessanter Sonntagvormittag auf dem für die Oberbergische Geschichte bedeutenden Ort mit vielen neuen Eindrücken zu Ende.
Text: Marcus Dräger, Fotos: Dr. Anna Eiter-Rothkopf
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