Am 1. April 2023 trafen sich 45 Mitglieder des BGV Oberberg im Eckenhagener Bauernhof-Museum zur Jahreshauptversammlung. Wer wollte, konnte sich vor Beginn der Sitzung die Sammlungen des Hauses anschauen.

Marcus Dräger, der 1. Vorsitzende des Vereins, begrüßte die Teilnehmer und gedachte zunächst der Verstorbenen des letzten Jahres. Besonders hob er die Leistungen des Anfang Januar 2023 verstorbenen ehemaligen Gymnasiallehrers Kurt Hamburger hervor. Hamburger wirkte an der Gestaltung der Homepage des Geschichtsvereins mit und leistete damit einen wichtigen Beitrag für dessen Breitenwirkung im Internet. Bis heute und besonders in der vergangenen Corona-Zeit hat sie den engen Kontakt zu den Mitgliedern aufrecht erhalten und ist aus der täglichen Vereinsarbeit nicht mehr wegzudenken. Hamburger trat aber auch als eifriger Organisator von Exkursionen und Verfasser von heimatgeschichtlichen Untersuchungen hervor.

Anschließend wurden langjährige Mitglieder geehrt. Die goldene Ehrennadel für 50 Jahre Mitgliedschaft erhielt u.a. Hans Joachim Söhn aus Nümbrecht, der sich in seinem Leben intensiv mit der Geschichte des Homburger Landes beschäftigt hat und immer wieder aktiv an den Veranstaltungen des BGV teilnahm. Mit der silbernen Ehrennadel wurden 21 Mitglieder ausgezeichnet, kurz vor dem 75-jährigen Bestehen des Vereins 1998 muss es eine wahre Eintrittswelle gegeben haben. Stellvertretend seien hier Hans Gries, der Kassenprüfer des Vereins, der Marienhagener Pfarrer Achim Schneider und Carl Helge Zapp aus Gummersbach genannt.
In seinem Rechenschaftsbericht freute sich der Vorsitzende Marcus Dräger, dass nach den langen Jahren der Corona-Beschränkungen das Vereinsleben des BGV Oberberg wieder in seine normalen Bahnen kommt. Zwar ist die Zahl der ein- oder mehrtägigen Fahrten noch eigeschränkt, aber 2023 finden zumindest wieder Ausflüge ins benachbarte Hessen (Hachenburg und Hadamar) statt. Kooperationen mit der CulturKirche Oberberg und der VHS Gummersbach erweitern das Themenangebot und die Kontakte zu neuen Personengruppen. Der Co-Vorsitzende Dr. Uwe Bathe erläuterte das im letzten Jahr entwickelte Format der Oberbergischen Kamingespräche, die mit interessanten Persönlichkeiten aus der Region an sehenswerten Orten im Oberbergischen stattfinden. Nach gut besuchten Terminen in Gimborn und Ehreshoven sollen im Herbst 2023 weitere Abende in Morsbach oder im LVR-Museum in Lindlar folgen.
Vor dem Hintergrund des im nächsten Jahr anstehenden hundertjährigen Geburtstags des Vereins stellt sich auch die Frage, wie man die junge Generation an die Auseinandersetzung mit der Heimatgeschichte heranführen kann. Einerseits ist hier eine Verstärkung der Arbeit an Schulen und der Kontakte mit den vielen lokalen Vereinen im Kreisgebiet zu nennen. Zum anderen möchte der BGV Oberberg aber auch einen mit einem Geldbetrag von 3.000 € dotierten Förderpreis stiften, mit dem in mehrjährigem Abstand herausragende Forschungsergebnisse in der Heimatgeschichte gewürdigt werden sollen. Jungforscher und Verein können dadurch die Wahrnehmung ihrer Tätigkeit in der Öffentlichkeit deutlich verbessern.
Für das Jubiläumsjahr 2024 sind mehrere Aktivitäten geplant. Einerseits soll es im Sommer eine Festveranstaltung auf Schloss Homburg geben. Andererseits ist die Herausgabe von Bd. 15 der „Beiträge zur Oberbergischen Geschichte“ im Spätsommer 2024 vorgesehen. Hier werden neben vielen interessanten Themen der oberbergischen Geschichte und Kultur auch die letzten 25 Jahre der Vereinstätigkeit genauer beleuchtet. Mitglieder des BGV Oberberg erhalten als Jahresgabe ein kostenloses Exemplar.
Vorgesehen ist für 2024 auch eine mehrtägige Studienfahrt nach Böhmen. Schwerpunkt soll hier das Wirken der Fürsten Schwarzenberg sein, die bekanntlich ja auch als ehemalige Gimborner Landesherren agiert haben.

In seinem Finanzbericht vermerkte der Schatzmeister Volker Lang, dass sich die Mittel des Vereins im letzten Jahr deutlich vermehrt haben und für die Veranstaltungen im Jubiläumsjahr eine solide Basis garantieren. Einerseits waren die Ausgaben coronabedingt weiter rückläufig, andererseits sorgten Einkünfte aus dem Bücherverkauf und die Auszahlung von Fördermitteln für Bd. 14 für steigende Einnahmen. Die Kassenprüfer des Vereins billigten den Jahresabschluss des Schatzmeisters, Vorstand und Beirat wurden von der Mitgliederversammlung entlastet.

 

 

Positionen in Vorstand und Beirat waren in diesem Jahr nicht neu zu besetzen. Für die Mitgliederversammlung des Gesamtvereins, die am 6. Mai 2023 in Ehreshoven u.a. einen neuen Gesamtvereins-Vorsitzenden wählt – Kandidat ist der Kölner Historiker Prof. Wolfgang Hasberg -, wurden vier Personen gewählt.

Zum Abschluss der diesjährigen Versammlung führte der Ehrenvorsitzende Dr. Alexander Rothkopf in seinem reich bebilderten Vortrag in die Familiengeschichte des preußischen Diplomaten und Gesandten Adam Heinrich von Pollmann ein, der als Diplomat Friedrich d. Gr. und seinem Vater, dem „Soldatenkönig“ Friedrich Wilhelm I., in den unterschiedlichsten Funktionen diente. Dr. Rothkopf beschrieb detailreich und spannend die einzelnen Stufen in der Karriere Pollmanns und ordnete sie in das damalige Zeitgeschehen ein.
Unser besonderer Dank gilt Frau Maria Valperz und ihrem Team vom Bauernhofmuseum Eckenhagen für die hervorragende Betreuung und Bewirtung mit Kuchen und Häppchen in gemütlicher Atmosphäre.

 

Text: Harald Meißner, Fotos: Dr. Anna Eiter-Rothkopf

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